Kreditkarten in Irland

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Kreditkarten in Irland sind ein Thema für sich. Man mag es kaum glauben, aber als Neuankömmling eine irische Kreditkarte zu bekommen, ist überraschend schwierig. Und es ist teuer. Viele Banken erwarten, dass man eine Weile bei ihnen Kunde ist, bevor sie eine herausrücken. Mittlerweile ist auch so, dass man nicht sofort eine vernünftige Kreditkarte bekommt, sondern zuerst einmal eine Art Kinderkarte mit 500 Euro Limit. Wenn man dann 1 Jahr artig war, darf man einen Antrag auf Anhebung des Kreditrahmens stellen.

 

Irische Banker mögen doof sein – anders lässt sich der 85 Milliarden Bailout nach Lehmann Brothers nicht erklären – sie sind durchaus aber lernfähig. Durch den eher laxen Umgang mit Krediten wären die meisten irischen Banken nach normalem Verständnis heute pleite. Nur dank mir, dem Steuerzahler (ja ich bin das), sind sie zwar am Tropf aber immerhin noch am Leben. Wo sie vorher zu großzügig waren, sind sie jetzt zu kleinlich. Dieser Tage einen Kredit zu kriegen ist also fast unmöglich.

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Die große Krise von 2009

Als Hintergrundinformation vielleicht noch ganz kurz: Der Staat musste dank einer unter dubiosen Umständen zustande gekommenen Bankgarantie, sämtliche einheimischen Banken heraushauen. Und das war teuer. Dieser “Bailout” ist auch der Grund, warum Irland vor der Staatspleite steht.

Nun muss man dazu aber sagen; das Defizit mag im Moment atemberaubend hoch und das Abtragen des jetzt aufgehäuften Schuldenbergs ein Generationenprojekt sein, strukturell steht das Land allerdings eher gut da. Darin unterscheidet es sich von den anderen Pleitekandidaten Griechenland und Portugal.

Neuankömmlingen wird es schwer gemacht

Was ich hier andeuten will ist eigentlich nur, dass es für Neuankömmlinge schwierig ist, eine vernünftige Kreditkarte zu bekommen. Den besten Tipp, den ich in diesem Zusammenhang also geben kann ist, die alte Kreditkarte von daheim nicht wegzuschmeißen, wenn ihr herzieht. Es dauert zum Teil bis zu zwei Jahre bis man eine funktionierende Karte bekommt. Kündigen könnt ihr die deutsche Karte dann immer noch. Ohne meine alte Visa Karte wäre ich jedenfalls ziemlich angeschmiert gewesen. Versucht dieser Tage mal ohne Kreditkarte einen Flug zu buchen…

Eine weitere Besonderheit irischer Karten ist; man muss eine sogenannte Stamp Duty zahlen. Vater Staat kassiert aktuell 30 Euro für jede von der Bank ausgestellt Karte. Das ist zwar eine Frechheit, aber da führt kein Weg dran vorbei. Dafür ist die Kontenführung für Privatpersonen kostenlos und so etwas wie eine Automatengebühr gibt es hier auch nicht. Daran könnten sich die deutschen Betreiber mal ein Beispiel nehmen.

Fünf oder wie viel Euro von Kunden für das Privileg zu kassieren, das eigene Geld vom eigenen Konto abzuheben, finde ich schon eine ziemlich Frechheit. So etwas trauen sich irische Banken nicht. Die verdienen ihr Geld mit den Firmenkunden und natürlich Krediten.

Letter of Closure

Wenn man im Verlauf des Jahres den Anbieter wechseln will, immerhin sind die Kreditkartenkonditionen höchst unterschiedlich, gilt es zu beachten: Man schließe erst das alte Kreditkartenkonto, dann bekommt man einen sogenannten “letter of closure”, mit dem geht man zum neuen Anbieter und der hat dann den Nachweis, dass die Stamp Duty schon bezahlt wurde. Auf die Art kriegt man die neue Karte für lau. Im neuen Jahr muss die Gebühr dann natürlich wieder bezahlt werden.

Das aktuell günstigste Angebot scheint übrigens Tesco zu haben. Wenn die sechs bzw. acht Monate kostenlos dann abgelaufen sind, könnt ihr ja wieder wechseln. Irgendeiner hat eigentlich immer ein gutes Angebot.

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