Ein wunderschöner Tag an der Küste

Irisches Wetter – Das leidige Thema

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Irland und Wetter, da gerät unsereins schnell mal ins Schwärmen. Es ist aber auch toll manchmal. Vor kurzem wurde an mehreren Orten gleichzeitig – und das war RTE, dem irisch-öffentlichen Fernsehen glatt eine Eilmeldung wert – ein gelb leuchtendes, blendendes Ding am Himmel gesichtet.

Nachdem die erste Panik sich gelegt hatte, gelang es erfahrenen Weltenbummlern endlich, die Einheimischen zu beruhigen. Es handelte sich um ein anderorts gar nicht so ungewöhnliches Naturschauspiel. Doch wie erklärt man einem Maulwurf das das Konzept von Sonnenschein?

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Ganz so schlimm ist es natürlich nicht. Zumindest im Winter ist es in Irland oft wärmer als in Athen. Es wird gelegentlich zwar mal kalt, viel unter Null ist allerdings die absolute Ausnahme. Meistens sind es zwischen 5 und 11 Grad.

Richtig traurig ist es vor allem im Hochsommer. Wenn andernorts die Menschen unter den immer extremeren Hitzwellen mit 30 bis 40 Grad leiden, steht man selbst leise zitternd im Pullover herum und schaut den Iren beim Schwimmen zu. Die kriegen bei über 20 Grad nämlich Kreislaufbeschwerden und springen ins Meer.

Im Prinzip würde ich das schon auch ganz gern, schließlich gibt es hier einige der schönsten Strände überhaupt, allerdings ist die Vorstellung, mit den Robben von Eisscholle zu Eisscholle zu schwimmen, ein wenig zu erfrischend. Und ich ganz persönlich gerate bei 20 Grad auch nicht ins Schwitzen. Nun ist meiner einer natürlich aber auch kein echter Ire, deshalb jammern me auch nicht. Da kann das Wetter ja schließlich nichts dafür. Wenn man mich mit Guinness groß gezogen hätte, wer weiß? Da fände ich es hier wahrscheinlich kaum zum Aushalten!

Am besten nimmt man es mit Humor. Hier ein original Wetterbericht aus Irland

https://www.youtube.com/watch?v=5yW-v7EQkKA

 

Die beste Zeit zum Reisen

Eine generelle Empfehlung zum Thema Reisezeit zu geben, ist unmöglich. Mein ganz persönlicher Verdacht – und ich schaue mir das Desaster ja nun schon eine ganze Weile an – ist, dass die besten Monate zum Reisen Mai und September sind oder zumindest zu sein scheinen.

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Am Besten, man schaut auf die europäische Großwetterlage und hält nach mächtigen Wolkenwirbeln über dem Atlantik Ausschau. Unter einem dieser Wirbel liegt zumeist Irland, man muss nur noch den richtigen finden. Eine Garantie gibt es natürlich nicht, weder im Bezug auf Regen noch auf Sonne. Um fair zu sein, das gibt es anderswo auch nicht. Manchmal regnet es sogar in der Wüste. Wenn man Pech hat und gerade da seinen Sahara-Trip geplant hat, “tough luck” wie man so schön sagt, Pech gehabt.

Und nur weil Einer es geschafft, in der Sahara nass zu werden, würde er hinterher ja wohl auch nicht behaupten, dass Wetter in der Sahelzone sei ganz im Allgemeinen besch….eiden. Ähnlich ist es auch auf der Grünen Insel. Manche Leute haben halt Pech und holen sich einen Sonnenbrand. Aber beschweren ist nicht! Außerdem fährt man nach Irland nicht wegen des schönen Wetters, sondern weil es lustig ist.

Viele Sachen wirken auch gar nicht authentisch, wenn die Sonne scheint. Irland sieht da so unwirklich aus. Entlang der Westküste, im leichten Nebel, bei gelegentlichem Niesel und einer steifen Brise, da kommen romantische Wallungen auf und der Hot Whisky schmeckt auch gleich viel besser.

Am besten ignorieren

Die einzig vernünftige Empfehlung in Irland ist sowieso, das Wetter ganz schlicht und ergreifend zu igorieren. Am Besten mit dem Schlimmsten rechnen und sich angenehm überraschen lassen. Zumindest der Teil mit “das schlimmste annehmen”, klappt bei mir immer.

Ein Pessimist sieht halt, dass es fast jeden Tag regnet, allgemein nicht gerade sommerfrisch und eigentlich ständig irgendwie auch windig ist, ein Optimist sieht nur, dass fast jeden Tag auch mal die Sonne herauskommt.

Dass der Himmel am Morgen wolkenverhangen ist, bedeutet nicht, dass es nicht noch ein wunderschöner Sonnentag werden kann. So ist das. Irland steckt nicht nur voller Kneipenphilosophen sondern auch voller Optimisten. Da kann es schon mal passieren, das bei Sturm und Regen durch die Pampa läuft und ein glücklicher Bauer einem “Top o’ the morning, is it?” zuruft.

Da lächelt man am besten einfach nur und sagt: “Yeah, thank god. Finally we got some rain. I haven’t been to the pub in hours.” Bei der Antwort lächelt garantiert jeder Ire und fragt einen mit ziemlicher Sicherheit, wo man denn herkommen würde. Mit etwas Glück kommt er mit in den Pub und schon hat man seinen ersten Einheimischen kennen gelernt. Die Iren mögen optimistische Leute.